Die Gründung:
Die Wiege unseres Tennis-Clubs steht eigentlich in südlicheren Regionen, dort, wo Paul Weber während eines Urlaubs seine Begeisterung für den Tennissport entdeckte. In Prinz Otto zu Sayn-Wittgenstein fand sich ein engagierter Mitstreiter, der ebenfalls von der Idee besessen war, das Sportangebot in Erndtebrück durch die Gründung eines Tennis-Clubs zu bereichern.
Durch Listenaushang an Paul Weber’s Tankstelle und persönliche Erkundigungen wurden dann weitere Interessenten gesucht und auch gefunden. So bildete sich eine Interessengemeinschaft, die schließlich zum 22. November 1974 zu einer Gründungsversammlung einlud, in der die eigenliche Geburtsstunde unseres Clubs schlug. Ein vorläufiger Vorstand wurde gewählt und mit der Erstellung einer Satzung beauftragt. Bereits am 12. Dezember 1974 konnte die erste Mitgliederversammlung abgehalten werden, in der zwölf Gründungsmitglieder dem Verein beitraten. Die erarbeitete Satzung wurde angenommen und trat damit in Kraft; der am 22. November 1974 vorläufig gewählte Vorstand wurde bestätigt. Am 12. August 1975 erfolgte beim Amtsgericht in Bad Berleburg die Eintragung in das Vereinsregister mit dem offiziellen Gründungsdatum 12. Dezember 1974
Vereinsfarben und Namensgebung:
Die Vereinsfarben sind schwarz/rot/weiß, das Emblem enthält die entsprechenden Farben: schwarze Inschrift sowie einen von zwei Lilien flankierten Tennisschläger (rot) auf weißem Grund.
Viele Gedanken hat man sich über die Namensgebung des Clubs gemacht, der nach einer Person benannt werden sollte, die aufgrund erzielter Leistungen und fairen sportlichen Verhaltens als Leitbild für die Jugend gelten kann. Diesen Voraussetzungen entspricht insbesondere der bis dahin wohl beste deutsche Tennisspieler Gottfried von Cramm, mit dessen Zustimmung man sich den Namen
„Tennisclub Gottfried von Cramm Erndtebrück e.V.“ gab.
Wer war Gottfried von Cramm?
Gottfried Freiherr von Cramm, auch genannt der Tennis-Baron, war ein deutscher Tennisspieler, der dem südost-niedersächsischen Adelsgeschlecht derer von Cramm entstammte. Er spielte 101 mal für Deutschland im Davis Cup und konnte dabei 82 Spiele im Einzel und Doppel gewinnen. In den 1930er Jahren war er trotz kritischer Haltung zum Nationalsozialismus ein außerordentlich populärer Sportler.
Als populärster Tennisspieler seiner Zeit war von Cramm ein großer Vertreter von Fair Play. Die Presse bezeichnete ihn als würdevollen Verlierer und als elegantesten sowie anmutigsten Spieler aller Zeiten.
Von Cramm war 3-maliger Finalist im Herreneinzel von Wimbledon (1935, 1936, 1937); 1933 siegte er mit Hilde Krahwinkel im Mixed. Zweimal gewann er die French Open (1934, 1936) und sechsmal (1932, 1933, 1934, 1935, 1948, 1949) das Turnier am Hamburger Rothenbaum.
1937 gewann er gemeinsam mit seinem Landsmann Henner Henkel die Herrendoppelkonkurrenz bei den French Open und bei den US-Open.